Dienstag, 4. November 2008

Gericht untersagt Ein-Euro-Party

In der heutigen Ausgabe der Rheinpfalz war folgender Artikel zu finden:

Das Urteil des Gerichts erinnert an die Probibition, zudem wird die freie Bildung des Marktpreises verhindert. Der Bericht selbst strotzt vor Polemik:

"Einen Erfolg im Kampf gegen Alkoholkonsum von jungen Leuten hat die Stadt Landau erzielt."

Wieso wird da überhaupt ein Kampf geführt? Zeitungslogik! Hier wird bewusst das Massenmedium Zeitung für die psychologische Kriegsführung missbraucht. Während des Lesen dieses Artikels soll bei den Lesern die Meinung gebildet werden, Alkoholkonsum sei etwas schlechtes, wenn es von jungen Leuten betrieben werde. Dies stimmt aber schlichtweg nicht. Besser als die Symptome zu bekämpfen ("Verbot der Billigparties"), wäre die Ursachen zu bekämpfen, was Jugendliche letztendlich zum Alkohol treibt. Jugendliche brauchen Spiel- und Wirkungsplätze, wo sie sich austoben können. Kommt mir jetzt nicht mit Euren Pseudo-Jugendhäusern, wo nur ganz spezielle Jugendliche sich wohlfühlen. Die Angebote sollten mit den Jugendlichen gemeinsam erarbeitet werden, wobei Ihr Euch auch die scheinheilige Frage "Was wollt Ihr denn?" schenken könnt. Die meisten wissen nämlich noch gar nicht, was sie wollen. Es liegt an Euch, zu zeigen, was geht und was möglich ist. Dann und nur dann kann reagiert werden.

Um beim Thema zu bleiben: Der Diskothekenbetreiber kann und sollte hier ansetzen und weitere Billigparties veranstalten, bei denen andere Preisvorgaben herrschen: 1,01 Euro oder 99 Cent darf ja ein Getränk theoretisch noch kosten.

Es hilft mal wieder alles nix, wir brauchen die totale Revolution.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Attac stürmt die Frankfurter Börse

In einer lustigen Protestaktion mit ernstem Hintergrund stürmte vorgestern Attac die Frankfurter Börse. Das ganze passierte in der Mittagszeit und wurde von diversen Fernsehsendern live übertragen. Die folgenden Videos geben einen kleinen Einblick über das Spektakel:


Das ganze spielte war offensichtlich eine größere Aktion, wie dieses Video zeigt, welches bereits drei Tage vorher veröffentlich wurde:

Montag, 20. Oktober 2008

Überwachungsstaat

Schon verrückt. Da gibt es eine Demo gegen den Überwachungsstaat und was tut der? Er filmt mit - teilweise sogar verdeckt, mit versteckter Camera. Aber seht selbst:

Freitag, 10. Oktober 2008

Definition - oder: Was ist eigentlich die totale Revolution?

Bevor man überhaupt irgendetwas revolutionieren kann, gilt es zu klären, was man unter der "totalen Revolution" versteht. Heutzutage wird Revolution oft als "gewaltsamer, politischer Umsturz" verstanden. Die frühere Bedeutung "Veränderung, (plötzlicher) Wandel, Neuerung" erscheint in der Verwendung da schon wesentlich trivialer. Eine Revolution könnte im Baukastenprinzip als verteiltes, dezentral organisiertes Netz funktionieren, welches als Summe aller Klein- und Kleinstrevolutionen verstanden wird - allen voran die Revolution des persönlichen Selbst (das "Ich"). Die totale Revolution umfasst somit nicht zwinged die politische Umwälzung, schließt sie aber auch nicht explizit aus.

Es ist hierzulande nicht sehr einfach, eine ordentliche Revolution legal durchzuführen. "Legal" ist allerdings Definitionssache der gesetzgebenden Gewalt. Hier legt irgendjemand die Regeln fest und sagt: "Das darfst Du nicht!" - und dann darf man es nicht. Vergleicht man diesen Sachverhalt mit Spielen wie "Mensch ärgere Dich nicht", so gibt es auch dort wesentliche Spielregeln, die man entweder einhält, indem man sich anpasst und es hinnimmt, sich zu "ärgern". Ist man mit den Spielregeln nicht einverstanden, spielt man dieses Spiel nicht mit. In bestimmten Situationen wird jedoch auch der mündige Zeitgenosse zum Mitspielen gezwungen - ohne je eine Chance über die Verneinung und Entscheidung des Mitspielens gehabt zu haben. Im Idealfall werden die Spielregeln geändert - oder man sorgt für die symbolischen "Asse im Ärmel".

In Deutschland wird die Feststellung der Identität mit dem Vermummungsverbot zu verhindern versucht. Hierzu wird in Wikipedia folgendes geschrieben:
Das Vermummungsverbot untersagt den Teilnehmern von Demonstrationen, ihr Gesicht zu verdecken oder Gegenstände mitzuführen, die dazu bestimmt sind, das Gesicht zu verdecken und damit die Feststellung der Identität zu verhindern[...]
Wird die Identität eines Demonstranten festgestellt, ist es ein leichtes, ihn bei der Kundgebung von systeminkonformen Meinungen zu hindern. Die Untersagung der freien Meinungsäußerung kann jedoch nicht hingenommen werden. Es geht noch weiter:
In der Bundesrepublik Deutschland verbietet das Versammlungsgesetz das Mitführen als Schutzwaffe geeigneter Gegenstände zu einer Versammlung unter freiem Himmel, sofern sie den Umständen nach dazu bestimmt sind, den Träger vor Zugriffen durch die Behörden zu schützen.

Ist der Demonstrant nicht geschützt, kann er leichter bei seinen Aktionen gestört werden. In der Folge geht das Spiel ungehindert weiter. Auch diese Regelung ist freilich nicht tragbar.

In den redaktionell betreuten Massenmedien wird stets sachlich über die passierten Dinge berichtet, nicht jedoch über deren Zusammenhänge und Entwicklungen. Amokläufe, Anschläge usw., aber auch eher friedlichere Dinge wie Demonstrationen klingen z.B. zunächst schrecklich und wirken schockierend. Werden aber die Beweggründe der jeweiligen Aktionen deutlich, können verschiedene Dinge begriffen und nachvollzogen werden. Fangen wir also erst einmal im Kleinen an und nennen die Dinge beim Namen, die uns nicht passen.

Präambel

Liebe Freunde und Besucher dieser Webseite,

ein Zitat von Ulrike Meinhof, welches mich in diesen Tagen immer wieder mal zum Nachdenken gebracht hat, möge ein idealer Eröffnungsbeitrag dieses Blogs sein:
Protest ist, wenn ich sage, das und das passt mir nicht. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, dass das, was mir nicht passt, nicht länger geschieht. Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, dass alle anderen auch nicht mehr mitmachen.
Bei vielen Aktionen, die dem so-called "System" widersprechen (oder besser formuliert: zuwider sind) gibt es immer wieder nachträgliche Panikmache in Form von Berichterstattungen im Stil von SternTV, wo es es heißt: "Hätte sowas verhindert werden können?"

Dieser Blog übt eine andere Herangehensweise aus. Ich beschäftige mich mit der Frage "Wie hätte sowas erfolgreich durchgeführt werden können?" Wie ernsthaft jemand die hier aufgeführten Essays und Ideen sich zu Herzen nimmt und umsetzt, obliegt seiner eigenen, persönlichen, fantasievollen Entscheidung.

Auf eine spannende Kommunikation!